Beschreibung:
Die Recherche nach den Vor- und Nachteilen der Prepaid- Mastercard DCard, bzw. DebitCard war für unseren Prepaid-Kreditkartenvergleich am Kompliziertesten.
Die Webseite liegt auf einem leistungsschwachen Server in Deutschland und auf dieser wird es mit der Wahrheit nicht ganz so genau genommen. Ein seriös erscheinendes Webseitendesign mit zahlreichen Werbekapriolen und schicken Model-Fotos, sowie die Firmierung als Aktiengesellschaft lenken den unaufmerksamen Besucher von den Flunkereien der Kreditkarte ab:
1.) Es wird suggeriert, dass es sich um eine Kreditkarte aus der Schweiz handle. Doch in Wirklichkeit handelt es sich um eine der dutzenden Mastercards aus Gibraltar.
2.) Dem Kunden wird erzählt, es gäbe nur einen Preis und eine Gebührenstruktur. Tatsächlich kann man zwischen vier Kartentarifen (ungeprägt, hochgeprägt, Business) wählen. Der Knüller ist der Hinweis unter der Gebührentabelle, dass aufgrund der unterschiedlichen Kartentypen eine detaillierte Gebührenauskunft nur auf Emailanfrage möglich sei (siehe Infos unter dem Punkt "Beantragung" weiter unten).
3.) Dem Kunden wird ein „leistungsstarkes Online-Konto - wie er es von seiner Hausbank kennen würde“ versprochen und sogar suggeriert, dass er sich den Standort des Kartenkontos aussuchen kann. Er ist aber bei allen Auswahlmöglichkeiten in Wirklichkeit immer das gleiche teure „Kreditkartenkonto mit Kontofunktionen“ in Gibraltar.
4.) Es wird angeboten, dass man auf Debitcard.eu uneingeschränkt und kostenlos SMS-en versenden kann. Tatsächlich ist der Dienst aber permanent „vorübergehend“ nicht verfügbar. Man soll es später noch einmal versuchen.
5.) Leider verstehen wir den Text dieser Seite nicht:
http://www.debitcard.de/page.php?menu=ueberuns
Was hat eine der teuersten Prepaid-Kreditkarten mit Discounter-Denken zu tun?
6.) Die Debitcard AG verspricht, dass die Gelder der Konten-Inhaber in voller Höhe abgesichert sind – sogar besser als man es von seiner Hausbank kennen würde. Auch das ist unwahr. Selbst in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Debitcard-Webseite steht unter §21 Abs. 1, dass das Vermögen der Bank TNL nicht von der gibraltarischen Einlagensicherung im Falle einer Insolenz aufgefangen wird. Wenn die Bank Pleite ist, ist alles verloren.
7.) Es wird mit dem Spruch „Mit uns erleben Sie keine Enttäuschung“ geworben. Doch bei derartiger Intransparenz und vorsätzlichen Unwahr- und Halbwahrheiten sind geprellte Kunden vorprogrammiert.
8.) Auf der Webseite steht, es gäbe einen 24 Stunden-Support. Tatsächlich ist die Hotline lediglich von 9:00 – 19:00 Uhr besetzt.
Der Name DebitCard ist etwas irreführend, denn eine echte Debitkarte ist eine Bankkarte von klassischen Banken, deren Zahlungen innerhalb weniger Tage vom Girokonto abgebucht werden. Es handelt sich also um keine echte Debitcard.
Vermarkter / Herausgeber:
Die DebitCard AG gibt vor, die Mastercard als Schweizer Firma herauszugeben, was jedoch unwahr ist. Den aufmerksamen Leser machen lediglich einige Formulierungen in den AGB stutzig.
Bei einer Recherche zur DebitCard bzw DCard stießen wir im Internet auf extrem verworrene Informationen bezüglich Betrug und dubiosen Machenschaften der Firmeninhaber, welche wir jedoch hier nicht kommentieren, aber auch nicht verschweigen möchten:
- Heikle Kreditkarten aus der Schweiz
- Geprellte-strukkis
- Google
Wahrer Herausgeber der DebitCard ist die Transact Network Limited (TNL) mit Sitz in Gibraltar. Das versprochene Onlinekonto ist das Kreditkartenkonto der TNL.
Die Debitcard AG tritt also lediglich als Vermittler auf.
Beantragung:
Auf der Webseite der DEBITCARD AG beantragt der Kunde die DCard. Man muss 18 Jahre alt sein und einen festen Wohnsitz in der EU haben. Bei der Anmeldung kann dort zwischen der Privat- oder Businessvariante wählen. Zudem kann man für einen Aufpreis auch eine Hochprägung bestellen.
Die Debitcard AG versendet daraufhin die Unterlagen zur Kontoeröffnung per Post. Außerdem liegen eine Rechnung für die Kontoeröffnungsgebühr und ein PostIdent-Formular bei. Das PostIdent-Verfahren ist für die Gibraltar-Karten unüblich, weil die Freischaltung normalerweise über Identifizierungs-Levels läuft. Postident ist bei vergleichbaren Karten die höchste Identifizierungsstufe.
Die anfallenden Gebühren werden nur sehr vage in der Kostentabelle angezeigt. Es ist nicht ersichtlich, dass zu den Jahresgebühren und Versandkosten i.H.v. 7,77 € auch noch 5,00 € Aktivierungsgebühren hinzukommen.
Außerdem muss zur Aktivierung der DCard eine Sicherheitsleistung von 30,00 € hinterlegt werden, die ein eventuelles, ungenehmigtes Überziehen durch Transaktionsgebühren verhindert. Der Betrag wird über die gesamte Kontolaufzeit eingefroren. Auch die 150,- € Erstaufladesumme und die Kündigungsgebühr wird verschwiegen.
Da die Debitcard AG außerstande ist, die Gebührentabellen, aufgrund der "vielenvielen Auswahlmöglichkeiten" zu veröffentlichen, helfen wir natürlich gerne! Wir haben per Emailanfrage folgende PDF-Dateien bekommen. In uns erhärtet sich der Verdacht, dass die Kosten den Karteninteressenten vorsätzlich vorenthalten werden sollen.
Beide Preistabellen (Anlage 1 zu den AGB) sind bis auf die Jahresgebühr identisch:
Gebührentabelle Mai 2010 - ungeprägt (unembossed)
Gebührentabelle Mai 2010 - geprägt (embossed)
Kontoführung & Aufladung:
Wie bei allen anderen Gibraltar-Kreditkarten befindet sich der Server für das Onlinekonto in Großbritannien: https://debitcard.mycarddata.com.
Dort kann man seine Vertragsdaten und Umsätze einsehen und das Guthaben aufladen.
Zur Auswahl stehen: Inlandsüberweisung, EU-Überweisung per SEPA, Auslandsüberweisung per SWIFT, giropay, Sofortüberweisung, Kreditkarte und Gibraltarkarte-zu-Karte. An fast jeder deutschen Tankstelle kann man zudem Prepaid-Karten zur Echtzeitbezahlung via paysafecard oder Ukash erwerben.
Im Onlinekonto können auch wie versprochen Überweisungen ausgeführt werden. Doch was der Kunde vor dem Vertragsschluss nicht weiß: Jede EU-Überweisung kostet 5 €.
Im Gesamten Onlinekontobereich findet man keinerlei Gebührenanzeigen. Man erfährt die Kosten meistens immer erst kurz vor dem letzten Bestätigungsklick oder, wenn es zu spät ist, auf der Abrechung!
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