Beschreibung:
Die polnische Finanzberatungsfirma Pacemark Finance bietet seit 2010 unter dem Namen "Pacemark Finance prepaid MasterCard“ eine aufladbare Kreditkarte an. Sie ist schufafrei für „Jedermann“ ohne Bonitätsauskunft erhältlich. Ihr Aussehen wurde dem Pacemark Finance Look angepasst.
Dem Karteninhaber wird mit der „Mastercard auf Guthabensbasis“ die Möglichkeit gegeben, weltweit bei unzähligen Händlern vor Ort oder im Internet zu bezahlen. Mit dabei ist ein Onlinebanking-System über das man sogar EU-Überweisungen (SEPA-Überweisung mit IBAN und BIC) veranlassen kann.
Nach Angaben von Pacemark soll die Pacemark MasterCard eine ideale Alternative zum herkömmlichen Girokonto oder Bankkonto darstellen und die Bezahlung von Miete oder Rechnungen ermöglichen. Besonders hervorgehoben wird, dass das Konto pfändungssicher sei und Gläubiger keine Chance hätten auf das Kartenguthaben zuzugreifen.
Zur Prepaid Kreditkarte bekommt der Karteninhaber 2 GB Webspeicherplatz von gigabank.de. Dabei handelt es sich um einen Schweizer „Datentresor“, in dem man wichtige und vertrauliche Dokumente ablegen kann.
Außerdem erhält jeder Neukunde der Pacemark Finance MasterCard ein 400-seitiges eBook "Der Gläubiger Schock" von Pacemark Finance zur Bestellung dazu. Das originale Buch wird bei Amazon für 60,-€ verkauft.
Herausgeber:
Die Firma Pacemark Finance ist eine zuverlässige und seriöse Beratungsfirma für Unternehmen und Privatpersonen in wirtschaftlich schwieriger Lage. Mitarbeiter mit langjährigen Erfahrungen helfen bei drohender Insolvenz und Zwangsvollstreckungen, vermitteln Finanzprodukte, unterstützen bei Gläubigerverhandlungen, leiten Maßnahmen zur Rettung von Immobilien vor Zwangsversteigerungen ein und unterstützen bei weiteren Vermögensdienstleistungen.
Die Hauptniederlassung befindet sich in Warschau (Polen) und zwei Zweigniederlassungen befinden sich in Berlin und Leipzig.
Die Pacemark Finance formuliert ihre Texte so, als sei sie der Herausgeber der Karte. Tatsächlich tritt Pacemark lediglich als Vermittler zwischen dem Herausgeber TRANSACT NETWORK Ltd. und dem Kunden auf. Pacemark selbst ist also weder MasterCard- Mitglied noch Inhaber eine Banklizenz.
Da das Bankkonto außerhalb der EU in dem Steuerparadies Gibraltar eröffnet wird, erhalten die Kreditkartenkunden eine gewisse, gefühlte Sicherheit. Leider hat diese Sicherheit auch ihren Preis, der sich in den Gebühren niederschlägt und das Risiko in sich birgt, dass die Kundengelder im (unwahrscheinlichen) Fall einer Pleite von TNL ganz oder teilweise verloren sind. Derzeit liefert die Transact Network Limited ein sehr seriöses und solventes Bild.
Beantragung:
Wer sich die Pacemark Finance Prepaid MasterCard zulegen möchte, füllt das Bestellformular der Pacemark MasterCard- Webseite mit seinen persönlichen Daten aus. Zwingend vorausgesetzt wird merkwürdigerweise eine Handynummer, an die per SMS eine PIN-Nummer gesendet wird. Man muss diesen PIN in die zweite Seite des Bestellvorgangs eingeben und erst dann kommt man auf die dritte Seite. Auf Seite Drei kann man die Bezahlart für die Ausstellungsgebühr auswählen. Man bezahlt entweder per Überweisung an die Pacemark Finance GmbH Berlin oder direkt per Moneybookers, Paypal oder Sofortüberweisung.
Pacemark verschweigt die Kompliziertheit der drei Identifizierungslevels und wirbt damit, dass kein Nachweis der Identität anhand von persönlichen Daten stattfindet. Grund sei, dass das Kartenkonto auf Gibraltar eröffnet wird und nicht dem Deutschen Bankengesetz mit seinen entsprechenden Anforderungen im Bereich Post-Ident unterliegt. Das Gemeine ist: Wenn man das Konto ohne Einschränkungen nutzen will, muss man sich für die Identifizierungsstufe 3 freischalten lassen und sich eben DOCH per Postident authentifizieren. Das erfährt man aber erst im Kundenbereich, wenn man die Mastercard auf dem Tisch liegen hat und seine Karte freigeschaltet hat.
Allgemein wird der Kunde in der Preistabelle nicht darüber aufgeklärt, welche weiteren Gebühren noch erhoben werden. Eine Gebührentabelle von TNL erhält man dubioserweise von Pacemark nicht.
Kontoführung & Aufladung:
Entgegen der Behauptung, dass Pacemark über ein „eigenes zertifizierten Zahlungs- und Aufladesystem verfügt“, handelt es sich um den selben Kundenbereich, den alle Gebraltar-Karten verwenden.
Dieser ist über https://pacemark.mycarddata.com erreichbar. Der Server gehört der Transactnetwork Ltd. und steht in Großbritannien, der Nähe von Manchester.
Loggt man sich im Kundenbereich ein, ist alles sehr einfach strukturiert und gut verständlich. Man kann seine Kundendaten, den Kontostand und die Umsätze sehen, Geld aufladen, Geld senden und man stolpert erstmalig über die angesprochenen „Identifizierungslevels“ die IDV genannt werden.
Standardmäßig hat man IDV Stufe 1 und kann die Kreditkarte innerhalb von 12 Monaten insgesamt bis 1.000,- € ohne Authentifizierung aufladen. Kommt man über die Grenze, wird die Karte gesperrt und die Probleme beginnen. Man wird im Kundenbereich schon mal nett gebeten, auf IDV Level 2 upzugraden. Dazu soll man ein farbiges Foto der Vorder- und Rückseite seines Personalausweises an eine Emailadresse senden. Man kann auch seinen Reisepass einscannen und muss zusätzlich eine aktuelle Rechnung eines Energie-Versorgungsunternehmens einreichen.
Hat man sich auf Stufe IDV2 verifiziert, darf man jährlich 1.001,- € bis 15.000,-€ aufladen. Das Hochstufen kostet eine Gebühr, die nicht von Pacemark erwähnt wird. Man sieht sie nur auf dem Kontoauszug und ärgert sich über die Intransparenz. Da die Freischaltung ein paar Tage dauert, raten wir, die Hochstufung auf IDV2 schnellstmöglich freiwillig zu machen.
Komplett freigeschaltet ist das Konto mit Stufe „IDV Level 3 (bzw. IDV3)“, welches per Postident ausgeführt werden muss. Alternativ kann man sich auch mit einer notariell beglaubigten Kopie eines Ausweises und zwei verschiedene Rechnungen eines Versorgungsunternehmens legitimieren.
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